Geleitwort

 

Wer einen Blick in die Geschichte der Krankheiten und ihrer Therapien wirft, wird sehr bald feststellen, dass die Entwicklung durchaus nicht gradlinig verlief. Nicht selten führten gewonnene Erkenntnisse in die Irre oder gerieten in Vergessenheit, um später wieder entdeckt zu werden. Das Wissen um Krankheiten und Ihre Behandlungsmöglichkeiten ist demnach immer zeitgebunden und abhängig von Forschungsleistungen, die nicht selten auch bestimmten Modetrends in der Wissenschaft folgen. Wie schnell sich richtige Erkenntnisse durchsetzen oder aussichtsreiche Hypothesen überhaupt wissenschaftlich überprüft werden, ist deshalb mitunter auch vom Zufall abhängig oder von der Beharrlichkeit derer, die sie formuliert haben und vertreten.

 

Gewöhnlich erwartet man, dass Fortschritte in der Medizin ihren Ursprung in den großen Laboratorien der Forschungsunternehmen und renommierten Kliniken haben. Auch die Zahl der Forschungsdienstleister, die die Entwicklung und Prüfung neuer Arzneimittel und Therapieverfahren, aber auch die Zulassung und Markteinführung mit hoher Professionalität begleiten, hat in jüngerer Zeit enorm zugenommen.

 

In einem solchen gut eingefahrenen System der Generierung und Umsetzung von medizinischen und pharmakologischen Daten und Erkenntnissen gerät der Patient und seine subjektive Befindlichkeit leicht aus dem Blickfeld des unmittelbaren Interesses. Doch auch die Ärzte selbst haben alle Hände damit zu tun, den Praxisalltag zu meistern, immer aufwändiger werdende Dokumentationsanforderungen zu erfüllen und die wissenschaftliche Literatur wenigstens auszugsweise zu verfolgen. Meist fehlt ihnen nach einem anstrengenden Arbeitstag deshalb auch die Kraft und die Muße, um über Erfolge oder Misserfolge ihrer Arbeit, also auch Nutzen und Risiken ihrer therapeutischen Entscheidungen zu reflektieren. weiter... 

 

 

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